Prophylaxe, ein Leben lang! Warum?
Die Mundhygiene ist der entscheidende Faktor für die Gesunderhaltung des Gebisses und der Aufrechterhaltung der Kaufunktion bis ins hohe Alter. Die in der Zahnarztpraxis durchgeführten Parodontalbehandlungen, professionelle Zahnreinigungen und das Entfernen des Zahnsteins bedürfen der Unterstützung durch den Patienten mittels täglicher Mundhygiene.
Ohne die Mitarbeit der Patienten zeigen die Behandlungen nicht den gewünschten Erfolg.
Die Mundhygiene sollte bei Zähnen und Zunge Anwendung finden. Die gebräuchlichsten Reinigungsinstrumente der Mundhöhle sind:
1. Zahnbürste, welche für verschiedene Altersgruppen und Anwendungen ausgerichtet ist.
2. Zahnzwischenraumbürstchen, anzuwenden bei größerem Platzangebot zwischen den Zähnen, sowie
3. Zahnseide, welche in engen und schwer zugänglichen Zahnzwischenräumen ideale Dienste leistet. Spezielle Zahnseide gibt es in Form von Superfloss.
4. Zungenreiniger
Weiche bis mittelharte Zahnbürsten genießen Priorität. Die Größe des Bürstenkopfes ist auf die individuellen Bedürfnisse abzustimmen.Diverse Anbieter verfügen bei Kinderzahnbürsten über altersentsprechende Größen. Bürstköpfe von 35 mm Länge für Erwachsene gelten als Mittel der Wahl. Die elektrischen Zahnbürsten reduzieren die Putzzeit um ein Drittel und zeichnen verantwortlich für bessere Putzergebnisse. Mindestens zweimal täglich sollten die Zähne geputzt werden.
Sinnvoll ist die Reinigung vor dem Frühstück, da die in der Nacht angesammelten Bakterienstämme vorab entfernt werden sollten, nach dem Frühstück, nach dem Mittagessen und nach dem Abendessen. Häufige Zwischenmalzeiten sind unbedingt zu vermeiden, da die Mundhöhlenbakterien hierdurch permanent mit Kohlenhydraten versorgt werden.
Die Reinigung der Mundhöhle sollte zu Hause durch die Mundspüllösungen unterstützt werden. Die Gebrauchsanweisung gilt es unbedingt zu beachten. Die stark zerklüftete Zungenoberfläche gilt als Keimreservoir und fördert u.a. die Mundgeruchsentwicklung.
Immer wieder wird die Frage nach der richtigen Zahnpaste gestellt. Bei dem Überangebot diverser Zahnpasten in den Drogeriemärkten ist dies wenig verwunderlich. Entscheidend bei der Auswahl sind u.a.
1. Fluoridgehalt
2. Abrasionswerte im Dentin
3. Wirkung bei Parodontose
4. Möglichkeit der Beseitigung von Überempfindlichkeiten
Die Notwendigkeit, Fluorid zwingend in die Zahnpastenzusammensetzung einzubinden, ist wissenschaftlich unbestritten. Dennoch gehen immer mehr Hersteller dazu über, das Fluorid aus den Zahncrems zu eliminieren. Hierfür werden esotherische Gründe bemüht.
Die Zahnpasten haben in der Regel einen Fluoridgehalt von 1500 ppm. In Kinderzahnpasten ist dieser geringer und wird altersgemäß von 500ppm bis 1500 ppm gesteigert. Höher dosierte Zahnpasten sind verschreibungspflichtig. Die Abrasionswerte (RDA) sind ein Indikator für die Stärke der Schädigung bzw. den Abrieb im Dentin (Zahnbein) und werden in Europa und den USA unterschiedlich angegeben. Ein Abrasionswert von 60 bis 70 RDA ist empfehlenswert. Nicht nur bei den Zahnpasten mit „weißmachenden Eigenschaften“, gemäß Aussage der Werbung, ist auf den RDA-Wert zu achten.
Zusätze in Form etherischer Öle wirken sich positiv auf die parodontalen Situationen aus. Zahncremes gegen überempfindliche Zähne enthalten Substanzen, welche freiliegende Dentinkanälchen verschließen, jedoch ihre Wirkung erst nach längerem Gebrauch entfalten.
Die professionelle Prophylaxe bietet Ihnen Ihre Zahnarztpraxis. Professionelle Zahnreinigung in Verbindung mit Recallsystemen, Anfärben von Belägen, Auftragen der fluoridhaltigen Schutzlacke, die über Wochen und Monate auf der Zahnoberfläche verbleiben, die Unterweisung in die richtige Anwendung der Mundhygieneinstrumente gehören zu unseren Leistungen.
Individuelle sowie konfektionierte Fluoridierungsschienen, welche vom Patienten zu Hause bei Bedarf genutzt werden, sind das Mittel der Wahl bei Patienten, die unter einem hohen Kariesrisiko leiden. Die Fluoridierungsschienen können mit hochkonzentrierten Fluoridgelen oder Zahnpasten bei Bedarf beschickt werden.
Gesund beginnt im Mund! Dies wirkt sich auf den gesamten Organismus aus.