Implantate

Implantate sind künstliche Zahnwurzeln, die in den Kiefer eingesetzt werden. Es gibt keine Garantie auf die Einheilung von Implantaten. Es kann im Laufe der Zeit durch bakterielle Einflüsse zum Implantatverlust kommen. Die Pflege der Implantate ist ebenso wichtig wie die Pflege der natürlichen Zähne. Die Mundhöhle beherbergt eine Fülle von Bakterien. Einige dieser Bakterien sind für das Entstehen einer Gingivitis bzw. Parodontitis an den natürlichen Zähnen verantwortlich. Die gleichen Keime sorgen an Implantaten bei unzureichender Mundhygiene für die Mukositis bzw. Periimplantitis.

Die für die Parodontitis und Periimplantitis hauptsächlich verantwortlichen Keime sind: Tanerella fosythnesis, Porphyromonas gingivalis, Prevotella intermedia, Prevotella nigrescens, Aggregatibacter actinomycetemcomitans, Treponema denticola und Fusobacterium nucleatum.

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Die Periimplantitis ist wie die Parodontitis ein multifaktorielles Geschehen. Die Kontrolle der Implantate sollte daher mindestens halbjährlich durch den Zahnarzt erfolgen. Mukositis und Periimplantitis gefährden den dauerhaften Verbleib der Implantate im Kiefer. Ist eine Periimplantitis diagnostiziert, ist eine rein mechanische Reinigung zur Keimreduktion häufig nicht ausreichend, die Auswahl eines geeigneten Antibiotikums unausweichlich. Diese Auswahl erfolgt mittels eines auf der DNA-Strip-Technologie basierenden Tests, der elf Markerkeime mit parodontalpathogenen Eigenschaften darlegt. Somit kann ein individueller Therapieplan für die Dosierung und die Auswahl des Antibiotikums erstellt werden

Nach neun bis vierzehn Jahren geht eines von sechs Implantaten durch Periimplantitis verloren. Sieben Prozent der Implantate zeigen nach neun bis 14 Jahren eine Periimplantitis.

Zahnersatzkonstruktionen, abgestützt auf Implantaten, haben keine längere Überlebensrate als Zahnersatzkonstruktionen auf Pfeilerzähnen mit natürlichem Parodont (Zahnhalteapparat). Sogar wurzelamputierte Zähne zeigen im Vergleich zu Implantaten keine schlechtere Langzeitprognose.

Als Risiko für die Implantationen gelten Patienten mit einem schlecht eingestellten Diabetes, Raucher und Alkoholabhängige, Patienten mit Parodontitiden sowie Osteoporosepatienten, Patienten mit schlechter Mundhygiene. Konventionellen Therapieformen ist hier der Vorzug einzuräumen.

Es sollte keine Implantation bei bestehender Parodontitis erfolgen (implantologischer Imperativ). Die Keimzahl sollte im ganzen Mundraum gesenkt werden. Bei Patienten mit Parodontitis ist die Gefahr an einer Periimplantitis zu erkranken im Vergleich zum Gesunden fünffach erhöht.

Verlustquote: Implantate werden verwandt zur Befestigung von Zahnersatz. Dieser kann in Form einer Krone, einer Brücke eines sogenannten kombinierten Zahnersatzes oder einer Totalprothese ausgeführt werden. Im Oberkiefer (Erfolgsquote zwischen 72% und 92% nach acht Jahren) sind die Erfolgsaussichten für eine Implantation geringer als im Unterkiefer (Erfolgsquote 88% bis 97% nach acht bis zehn Jahren).

Natürlicher Zahn vs. Implantat: Der natürliche Zahn besitzt in seinem Umfeld eine bessere Gefäßversorgung als das Implantat. Der den Zahn im Knochen fixierende Bandapparat ist wesentlich komplexer aufgebaut als am Implantat. Deshalb besitzt er eine größere Abwehrkraft gegenüber bakteriellen Einflüssen.